Presseerklärung vom 17. November 2011

Die Hamburger SPD spricht sich für eine Veröffentlichung der Ergebnisse der Schulinspektion aus, um Eltern die Auswahl einer Schule für ihr Kind zu erleichtern. Dies wird den Eltern jedoch nicht viel nützen, wenn der Hamburger Schulsenator Ties Rabe (SPD) bei seinem Entschluss bleibt, die Plätze an den Schulen in Zukunft nur noch strikt nach der Länge des Schulweges zu vergeben. Wer also nicht in der Nähe einer Schule mit gutem Schul-TÜV-Ergebnis wohnt, hat Pech gehabt.

Die Max-Brauer-Schule hat auf ihrer Homepage den Bericht der Schulinspektion zu ihrer Schule schon seit langem veröffentlicht. Konnte sie damit doch zeigen, dass der an dieser Schule betriebene reformpädagogische Unterricht sehr erfolgreich ist und nicht die „reformpädagogische Sau“ ist, als der Senator Rabe diesen noch kürzlich im Hamburger Abendblatt betitelte.

Jens Fricke vom Elternrat der Max-Brauer-Schule sagt dazu:

Die hamburgweite Veröffentlichung der Ergebnisse der Schulinspektion ist für Eltern ein Hohn, wenn ihr Kind nur aufgrund des Wohnortprinzips keinerlei Chance hat, einen Platz an der Wunschschule zu bekommen. Das hat mit dem von der Schulbehörde und der Politik so vielbeschworenen Elternwillen nicht viel zu tun.

Bislang konnten die Max-Brauer-Schule und weitere 12 Stadtteilschulen und Gymnasien im Rahmen eines besonderen Anmeldeverfahrens innerhalb einer gewissen Quote auch Schülerinnen und Schüler nach anderen Kriterien als dem Wohnortprinzip aufnehmen. Gerade an der Max-Brauer-Schule konnte so auch die gewünschte Heterogenität der Schülerschaft hergestellt werden, die für einen kompetenzorientierten und individualisierten Unterricht förderlich ist.

Die Vergabe der Schulplätze an den Schulen, die sich einen guten Ruf erarbeitet haben, soll sich künftig in ganz Hamburg nur noch daran orientieren, wer in geringster Entfernung zur Schule wohnt. Die Empfehlungen des behördeneigenen Landesinstituts für Lehrerbildung und Schulentwicklung (LI), „Abweichungen von § 42 HmbSG (Wohnortprinzip) auch künftig offen zu halten“, wurden vom Senator in den Wind geschlagen.

Dem LI zufolge kann eine „mit großem Einsatz erarbeitete Profilierung durch die Aussetzung des Verfahrens in Gefahr sein“, wenn das unmittelbare sozio-ökonomische Umfeld ungünstig ist. Weiter heisst es im Evaluationsbericht zu den Besonderen Aufnahmeverfahren: „Die regionale Öffnung der Stadtteilschulen, verbunden mit einem unverkennbaren Profil ist eine Möglichkeit, Standorte in benachteiligten Stadtteilen stark zu machen. Gewinner sind nicht zuletzt die Schülerinnen und Schüler aus dem Einzugsbereich, die durch einen sozialen Mix und interessante Schul- und Unterrichtsentwicklung profitieren.“

Für den Vorstand Elternrat Max-Brauer-Schule:

Jens Fricke

Md Vorstand des Elternrates Max-Brauer-Schule
Md Vorstand der Gemeinschaft der Elternräte an Stadtteilschulen in Hamburg
Tel.: 0170 77 33 644

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Anlagen:

  1. Schulinspektionsbericht Max-Brauer-Schule
  2. Evaluation der sog. Besonderen Aufnahmeverfahren – Bericht gemäß ZLV 09/11 des Landesinstituts (LIQ Ziel 5)