Pressemitteilung vom 17.06.2019

Altona wehrt sich weiter gegen Schulverdichtung

  • Neuer SEPL – Schwammige Inhalte, rücksichtsloses Timing
  • Altona-weite Demo am 22. Juni 2019

Hamburg, 17. Juni 2019 – Die Proteste gegen die Hamburger Schulpolitik halten auch nach dem kürzlich vorgelegten Schulentwicklungsplan (SEPL) an: Am kommenden Samstag, 22. Juni findet eine weitere Altona-weite Demo statt, die zu möglichen Standorten für neue Schulen führt, an bestehenden Schulen über die bereits erfolgte Verdichtung der vergangenen Jahre informiert und die konkreten Verdichtungsvorhaben der Schulbehörde aufzeigt. Prominente Unterstützung kommt von Barbara Riekmann, Vorstandsmitglied der GGG Hamburg, Verband für Schulen des gemeinsamen Lernens und ehemalige Schullei terin der Max Brauer Schule. Sie wird auf der Kundgebung sprechen:

„Eine wachsende Stadt muss die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler berücksichtigen. Im Zentrum der Schulplanungen muss die Lebens- und Aufenthaltsqualität der Kinder stehen – und sie muss insbesondere in stark verdichteten Quartieren wie im Altonaer Kerngebiet erhalten und weiter verbessert werden. Der vorliegende Schulentwicklungsplan der Schulbehörde ist demgegenüber ein reines Notprogramm,“ betont Barbara Riekmann: „Ich bin überzeugt, dass durchweg alle Altonaer Schulen bereit wären mit anzupacken, wenn man sie denn ehrlich beteiligte und es ein grundsätzliches Interesse daran gäbe, gemeinsam nach tragfähigen Lösungen zu suchen. Ich mahne deshalb an: Wo bleibt die im Schulgesetz vorgesehene regionale Bildungskonferenz Altona?“

„Der vorliegende Schulentwicklungsplan (SEPL) droht die Grundlage zu bilden, um in Zukunft weitere Hamburger Grundschulen auf sieben Züge aufstocken zu können. Konkret bedeutet das: Sieben Parallelklassen je Jahrgangsstufe 1 bis 4 zuzüglich der Vorschulklassen könnte an den Hamburger Grundschulen eine neue Norm in verdichteten Stadtteilen werden. Die massive Verdichtung als einzige Reaktion auf wachsende Schüler*innenzahlen, sieht die Elternschaft mit zunehmender Besorgnis. Zumal insbesondere viele Altonaer Grundschulen in den vergangenen Jahren bereits stark verdichtet wurden. Das muss anders gehen“, sagt Mirko Newie, Elternrat der Schule Rothestraße und Vorstandsmitglied des Kreiselternrats Altona (KER 21). Viele Schulen kritisieren die von der Schulbehörde eingeräumten Fristen für die Rückmeldung am SEPL als viel zu kurz. Eine breite Beteiligung der Elternschaft werde durch die festgesetzten Fristen behindert.

Die Demo-Route

Start: 11 Uhr Grundschule Mendelssohnstraße (Mendelssohnstraße 86) Bahrenfelder Kirchenweg

Ca. 11:35 Uhr Zwischenkundgebung Gelände Euler Hermes AG (Friedensallee 250)

Ca. 12:00 Uhr Zwischenkundgebung Gymnasium Altona (Hohenzollernring) Bleickenallee

Ca. 12:20 Uhr Zwischenkundgebung Katholische Schule (Eulenstraße 70) Bahrenfelder Straße / Spritzenplatz / Ottenser Hauptstraße

Ca. 13:00 Uhr Abschlusskundgebung Kemal-Altun-Platz

Über die Initiative „Das muss anders gehen“

Ausgehend von der Max Brauer Schule haben sich mittlerweile viele weitere Altonaer Schulen und Elternvertretungen der Initiative „Das muss anders gehen“ angeschlossen:

Der Altonaer Kreiselternrat (KER 21) hat bereits im Februar eine entsprechende Stellungnahme verabschiedet und der Altonaer Bezirkselternausschuss Kindertagesbetreuung (BEA Altona) unterstützt die Initiative und spricht sich gegen die weitere Verdichtung der bestehenden Schulen aus.

Weitere Informationen und Auskunft erteilen

Carola Abts
Silke Stahn